Nicht Genthiner Musikschüler mit Flöten und Geigen gaben diesmal der
Ausstellungseröffnung im Kreishaus den musikalischen Rahmen. Dr. Assion Lawson,
Manfred Göbel und Marina Wöhling ließen nach einer halben Stunde Übungszeit
„Buschtrommeln" erklingen. Anders, aber cool und darum passend zur neuen
Ausstellung. Die Schau „anders? - cool!" haben die Verantwortlichen des
Integrations-Projekts „Genthinpower" mit Unterstützung der QSG und des
Regionalen Arbeitskreises Jugendarbeit im Altkreis Genthin in die Stadt geholt.
„Genthin ist der 164. Ort, an dem die Ausstellung in den kommenden zwei Wochen
zu sehen ist", so Bernd Neumann, Leiter des Thomas-Morus-Jugendhauses, der die
Eröffnung übernommen hatte. In der Ausstellung werden Situationen beschrieben,
denen alle jugendlichen Migranten begegnen und die von ihnen gemeistert werden
müssen. „Und hier sind auch wir als Genthiner Bürger gefordert, uns mit
Aufgeschlossenheit, Kompetenz und Hilfe einzubringen", appellierte Bernd'
Neumann. Die .Ausstellung, spiegelt Sorgen und Ängste sowie Freuden und
Hoffnungen von zugewanderten und einheimischen Jugendlichen wider, zugewanderte
und einheimische Jugendliche werden aufgefordert, aufeinander zuzugehen, die
Politik wird bei der Integration in die Pflicht genommen. Die Schau will
dazu beitragen, Fremdenfeindlichkeit und Gewaltbereitschaft abbauen und
zeigen, dass es nicht nur ein friedliches Nebeneinander, sondern auch ein
positives Miteinander geben kann. Bernd Neumann übergab dann das Mikrofon an Dr.
Assion Lawsen vom Büro für Interkulturelle Projekte in Stendal. Er schilderte seinen Lebenslauf und seine Integration in Deutschland und
gab den Gästen der Ausstellungseröffnung die Möglichkeit, darüber nachzudenken,
wie der eigene Werdegang war, ob man jemals in einer ähnlichen Situation wie
die Genthiner Spätaussiedler gewesen ist, wie man existenzielle
Herausforderungen gemeistert hat oder vielleicht gemeistert hätte. Die
Ausstellung ist bis zum 3. Juli wochentäglich ab 9 Uhr geöffnet und besonders
für Schulklassen zu empfehlen.
Bernd Neumann (I.) übergab das Mikrofon an Dr. Assion Lawsen, der jetzt in Stendal für interkulturelle Projekte verantwortlich ist. Foto: Steffen Reichel