Thomas Morus NRW besucht Thomas Morus Sachsen-Anhalt. Bevor es soweit kam, erinnert sich Wolfgang Bauer aus Düren, habe sich eine echt spannende Geschichte zugetragen. Bernd Neumann, Chef des Genthiner Morus-Hauses, war über das Internet auf das Morus-Haus in Düren aufmerksam geworden. Nach einer ersten Kontaktaufnahme kam schnell der Wunsch auf, sich gegenseitig zu besuchen. Die Umstände meinten es gut mit den Dürenern, als ihre Einrichtung erstmalig Projektmittel des Bistums Aachen erhielt und so die Finanzierung der Reise,  bei der die Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 20 Jahren allerdings auch einen Eigenanteil leisten mussten, auf sicheren Füßen stehen konnte. Wer Interesse hatte, konnte sich dann für die Fahrt nach Genthin eintragen, auch wenn es hieß, das Reiseziel liege im Land Niedersachsen.
Als Wolfgang Bauer mit seinem Team die Tour per Pkw in Richtung Genthin antrat, bewegte sich sein pädagogisches Augenmerk auch nicht im Spannungsfeld zwischen „typisch Ost" und „typisch West". Vielmehr musste er für die Dauer der Reise zwei Gruppen zusammenführen, jene, die eine Ausbildung zum ehrenamtlichen Betreuer absolvieren, und die ganz normalen Treffbesucher, zumeist Jugendliche aus sozial schwachen Schichten. Alle Jugendlichen seien jedoch gefordert gewesen, neue Erfahrungen zu sammeln und auf fremde Jugendliche zuzugehen. Das geschah ganz reibungslos. „Denn Bernd Neumann und seine Mitarbeiter haben sich viel einfallen lassen, um uns einen angenehmen Aufenthalt zu bieten", unterstreicht Wolfgang Bauer.

Das Programm war prall gefüllt. Neben einer Tagestour nach Berlin ging es unter anderem auch nach Tangermünde. Unterkunft fanden die Dürener in der Touristenstation Ferchland. „So viel Eindrücke in relativ kurzer Zeit müssen erst einmal verarbeitet werden", sagte auch Wolfgang Bauer am Sonnabend sichtlich geschafft.

Ksenjo (15), Marcel (16), Yvonne (14) und Domenik (15) sehen das allerdings ganz locker. „Es ist einfach super hier", sagt' Ksenjo, als er am Sonnabend zwischen Fußballfreundschaftsspiel und Grillfete eine Bilanz zieht. Ein Fußballspiel müsse es beim Gegenbesuch der Genthiner im Oktober unbedingt geben, sagt auch Marcel. Kein Wunder: Morus Düren schickte Morus Genthin mit 14:4 Toren so richtig in die Wüste. Domenik und Marcel staunen, hier eine Einrichtung vorgefunden zu haben, die nur den Jugendlichen vorbehalten ist. „Bei uns", klärt Wolfgang Bauer daraufhin auf, „werden solche Häuser multifunktionell genutzt. Da kann es schon mal passieren, dass die Jugendlichen ihre Sachsen packen und für die Senioren Platz machen müssen oder umgekehrt." „Das Wochenende hat hier wirklich großen Spaß gemacht, das Jugendhaus ist klein und alt, aber schön hergerichtet", macht Domenik den Genthinern ein Kompliment, das von Yvonne noch ergänzt wird: „Alle habe sich hier um uns sehr bemüht." Bei so viel Lob muss Ksenjo unbedingt loswerden, was ihm in der Region Genthin partout nicht gefällt. „Die Landluft in Ferchland", sagt die vermutliche Großstadtpflanze.

Vor der Abreise, am gestrigen Sonntag, standen noch ein Besuch der Messe und noch ein Blick in das Henkel-Museum auf dem Programm.

 

Der Ablaufplan